Next Generation Sequencing

Next Generation Sequencing

Die in den deutschen DNA-Barcoding Projekten BFB und GBOL generierte DNA-Referenzbibliothek umfasst aktuell rund 16.000 heimische Tierarten und ist nun umfangreich und robust genug, um praktischen Anwendungen standzuhalten.

Die Grundlagenforschung geht nun in der zweiten Projektphase über in die Erprobung diverser praktischer Nutzungsmöglichkeiten z.B. für die schnelle und zuverlässige Identifizierung von Schädlingen in der Landwirtschaft oder im Nationalpark-Monitoring. Hierzu bedienen sich die Münchner Forscher neuer Methoden in der Sequenziertechnik wie dem Next Generation Sequencing  - kurz NGS –, bei dem eine gemischte Massenprobe als Ganzes untersucht wird  - ohne mühsame und zeitaufwendige Vorsortierung. So lassen sich erstmals Hunderte bis Tausende Arten aus einem „Arten-Gemisch“ in einem einzigen Analysegang nachweisen.

Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass zwar über die Arten-Quantität einer solchen Mischprobe keine Aussage möglich ist, sehr wohl aber liegen gute und belastbare Ergebnisse zu ihrer qualitativen Zusammensetzung vor. Dies reicht je nach Fragestellung in der Praxis aus, um aus Boden- oder Malaisefallenproben beispielsweise schädliche Arten zu identifizieren. Auch bei der Lebensmittelkontrolle könnte die NGS-Methode von großem Nutzen sein, wenn es darum geht, Betrügereien bei der Inhaltsdeklaration  von bereits verarbeiteten Nahrungsmitteln  aufzudecken.