DNA-Barcoding an der ZSM

Zu den Arten

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GBOL III: Dark Taxa

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Neues DNA-Barcoding-Projekt: Integrativ-taxonomische Erfassung megadiverser Insektentaxa durch DNA-Barcoding

Das DNA-Barcoding-Projekt „German Barcode of Life“ an der Zoologischen Staatssammlung München geht in seine dritte Laufzeit. Am 1. Juli 2020 hat „GBOL III: Dark Taxa” begonnen. Die ZSM kooperiert hierbei mit Forschungsmuseen aus Bonn und Stuttgart, sowie der Universität Würzburg und der Entomologischen Gesellschaft Krefeld. Anhand genetischer Kennsequenzen (DNA-Barcodes) sollen gezielt unbekannte Arten, sogenannte “Dark Taxa”, in unserer heimischen Fauna aufgespürt werden. Gefördert wird das dreijährige Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) .

Besonders viele unbekannte Arten werden bei den Zweiflüglern (Fliegen und Mücken) und Hautflüglern, und hier insbesondere bei den parasitoiden Wespen erwated. Um bisher unbekannte Arten aufzuspüren kommt ein integrativ-taxonomischer Ansatz auf Grundlage von DNA-Barcodes, d.h. kurzer genetischer Kennsequenzen des mitochondrialen Genoms, zum Einsatz. 

12 Doktoranden werden über drei Jahre an der Zoologischen Staatssammlung München, dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn sowie dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart daran arbeiten, bisher wenig oder sogar unbekannte Arten der deutschen Fauna genetisch zu erfassen und für wissenschaftliche Zwecke verfügbar zu machen. Dadurch wird eine wichtige wissenschaftliche Grundlage geschaffen, um den Rückgang der Insekten in Deutschland besser zu verstehen.

Die Durchführung des DNA-Barcoding an der ZSM erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Centre for Biodiversity Genomics, das die internationale Barcode of Life Database entwickelt hat und betreut.

Statistik

ZSM: Sammlung mit den weltweit meisten Barcoding-Proben

Unter den naturkundlichen Sammlungen und Museen ist die SNSB - Zoologische Staatssammlung München weltweit der größte Probenlieferant für das globale DNA-Barcoding von Tierarten. In der Gesamtstatistik liegt die ZSM sogar an zweiter Stelle, gleich hinter dem Centre for Biodiversity Genomics in Guelph, Kanada, dem Zentrum für das globale DNA-Barcoding und der Barcode of Life Database (Stand: September 2020).